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Transgender – was bedeutet das?

Transgender Mann in Frauenkleidern steht auf der Bühne und singt. Er hat eine blonde Peruecke auf
Bild: Cottonbro Studio

Geschlechtsidentität

Der Begriff „Transgender“ bezieht sich auf Personen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem zugewiesenen Geschlecht, durch die Geburt, übereinstimmt.

Das bedeutet, dass das innere Gefühl einer Person, männlich, weiblich, eine Mischung aus beidem oder etwas anderes zu sein und dennoch geschlechtliche, körperliche Geschlechtsmerkmale zu haben, die nicht dem Gefühl entsprechend, passend sind.

Nicht alle Transgender-Personen identifizieren sich strikt als männlich oder weiblich. Manche ordnen sich als nicht-binär, genderqueer, genderfluid oder unter anderen nicht-konformen Geschlechtsidentitäten ein. 

Der Prozess, den Transgender- Personen durchlaufen, um ihre Geschlechtsidentität zu leben, kann als Transition (Übergang, Übergehung) bezeichnet werden. 

Merkmale der Transition sind: Soziale, rechtliche und medizinische Aspekte wie:
Namens-bzw. Pronomen-Änderung, auch in offiziellen Dokumenten, Hormontherapien und chirurgische Eingriffe.

Geschlechtsdysphorie

Beginnend in der Kindheit, fühlen sie sich im „falschen“ Körper gefangen „Geschlechtsdysphorie“: das schlägt sich in starkem Unbehagen, sowie Unzufriedenheit nieder. 

Körperliche Dysphorie:

Trans Männer empfinden beispielsweise oft Dysphorie wegen ihrer Brust, da dieses körperliche Merkmal nicht zu ihrem wahren männlichen Geschlecht passt, deswegen lassen sich manche das Brustgewebe entfernen durch eine sogenannte „Top-Surgery“( Oben-OP)

Soziale Dysphorie:

Davon spricht man, wenn sich eine trans Person in sozialen Situationen falsch wahrgenommen – misgendered or gedeadnamed, zu werden. 
Deswegen können wir ganz einfach die richtigen Pronomen und Namen verwenden, damit diese soziale Dyshorie erst gar nicht aufkommt. 
Eine Geschlechtseuphorie beschreibt das große Glück und Wohlbefinden, wenn die trans Person in der Lage ist, ihre wahre Geschlechtsidentität zu leben und sich so präsentieren kann, wie es ihre eigene Authentizität für sie bestimmt. Sie möchte, wie jeder andere Mensch – gesehen werden.

Psychische/emotionale Dysphorie: 

Wenn eine transsexuelle Person sich Sorgen über ihre Transition macht und für sie die Diskrepanz zwischen Ihrem wahren Geschlecht und dem der Geburt, in ihrem Kopf fest eingebrannt ist, spricht man von mentaler Dysphorie.

Hier wird sie wahrscheinlich Hilfe in Anspruch nehmen müssen, damit diese gelindert und im besten Fall, behoben  werden kann.

In 2 Händen liegen bunte LGBTQ Buchstaben

Wissenswertes

Viele trans und nicht-binäre Menschen verändern ihr Aussehen, machen Hormontherapien oder unterziehen sich sogar einer Vielzahl an Operationen.

ABER: Es ist kein zwingender Bestandteil des trans Seins.

Es gibt auch Menschen, die sich unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung – gerne, immer oder nur manchmal, öffentlich oder zuhause die spezifische Kleidung des anderen Geschlechtes tragen:
Man nennt das Cross Dressing und sie werden als Cross Dresser bezeichnet.

Diese können Ausdruck für eine trans* Geschlechtsidentität sein – müssen es aber nicht, weil sie vielleicht nur ihren Fetisch ausleben.

 

LSBTIQ - Das Lexikon

Agender

Menschen fühlen sich keinem Geschlecht zugeordnet, also geschlechtsneutral

Asexualität / Asexuell

Es beschreibt die Abwesenheit sexuellen Verlangens.

Asterisk-*

Der Asterisk ist das Sternchen am Ende von Begriffen und dient als Platzhalter zur Einbeziehung von allen nicht-binären Geschlechtsidentitäten

Bisexualität / Bisexuelle

Frauen und Männer, die sich emotional und/oder sexuell sowohl zu Frauen, als auch zu Männern hingezogen fühlen, bezeichnet man als Bisexuelle.

Binär

Frauen und Männer, die sich emotional und/oder sexuell nicht ganz dem männlichen Geschlecht oder ganz dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen.

Cisgender

Das lateinische Präfix „cis-“ (auf dieser Seite, diesseits, binnen, innerhalb) bildet das Antonym also Gegenteil von trans- (über-, hinüber-, durch-, hindurch-). „Cis“ und Begriffe wie „cisgender“, wurden von der trans*-Bewegung eingeführt, um trans* nicht immer als die Abweichung von der Norm zu definieren.

Cissexismus

Cissexismus beschreibt die Ablehnung, Ausgrenzung und Diskriminierung von trans*-Menschen durch Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht in Einklang steht bzw. durch Menschen, die ihre Geschlechtsidentität noch nie hinterfragt haben (auch cisgender oder cisgeschlechtliche Menschen genannt).

Drag King & Drag Queen

Drag Kings sind – meist, nicht immer – Personen, denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde, und die, u.a. im Rahmen von künstlerischen Performances, Männlichkeit(-en) darstellen bzw. parodieren. Beim gezielten Einsatz von Geschlechter-Zeichen (z.B. Bärten, Körpersprache, Kleidung) geht es dabei z.T. um das Aufzeigen der Konstruiertheit von Geschlecht, aber auch teilweise um den Ausdruck eigener Identitäten.

Drag Queens sind – meist, nicht immer – Personen, denen bei Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, und die u.a. im Rahmen von künstlerischen Performances Weiblichkeit(-en) darstellen bzw. parodieren. Beim gezielten Einsatz von Geschlechter-Zeichen geht es dabei z.T. um das Aufzeigen der Konstruiertheit von Geschlecht, aber auch teilweise um den Ausdruck eigener Identitäten.

Drittes Geschlecht

Menschen, die sich im binären, d.h. Zwei-Geschlechtersystem nicht wiederfinden, nutzen für sich bzw. verlangen die offizielle Einführung eines dritten Geschlechtes. Das Geschlecht kann hierbei körperlich weder männlich noch weiblich sein und/oder sich in ihrer Identität dazwischen befinden.

FLTI*

FLTI* steht als Abkürzung für Frauen, Lesben, Trans*, Inter* und wird oft für (Schutz-)Räume verwendet, zu denen Cis-Männer keinen Zutritt haben. 

Gender-Fluid

Mit dem englischen „Gender-fluid“ Konzept werden „flüssige“, „liquide“ Geschlechtsidentitäten beschrieben, die sich in Bewegung befinden und sich manchmal, oft oder sehr oft ändern können.

Gender-Queer

Gender-queer zu sein bedeutet Geschlecht als Kategorie zu hinterfragen und/oder sich weder (bzw. nicht immer ganz) weiblich noch (bzw. nicht immer ganz) männlich zu fühlen. Nahezu bedeutungsgleich verwendete Begriffe sind nicht-binär oder non-binary. Gender-queere Personen identifizieren sich oft als trans*, manche von ihnen wünschen eine soziale und medizinische Transition, andere wiederum nicht.

Heteronormativität

Das Konzept der Heteronormativität kritisiert die gesellschaftlich postulierte Zweigeschlechterordnung und die Macht bzw. Gewalt, die von ihr gegenüber anderen Geschlechtsidentitäten ausgeht. In dem Begriff enthalten ist auch eine Kritik an der Privilegierung von Heterosexualität als nicht hinterfragter Norm.

Intergeschlechtliche Menschen

Intergeschlechtliche Menschen (auch: Intersexuelle, Intersex, Inter*-Personen, Zwitter, Hermaphroditen etc.) werden mit körperlichen Merkmalen geboren, die medizinisch als „geschlechtlich uneindeutig“ gelten. Intergeschlechtliche Kinder sind immer noch sehr oft normierenden medizinischen (operativen und anderen) Eingriffen mit dem Ziel der Herstellung geschlechtlicher Eindeutigkeit ausgesetzt, auch wenn sogenannte geschlechtszuweisende Operationen mittlerweile verboten sind. Diese Praktiken werden von Intersex-Organisationen als Menschenrechtsverletzungen kritisiert, finden aber dennoch statt.

LSBTIQ / LGBTIQ

Die deutsche Abkürzung LSBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queers. Manchmal wird auch im Deutschen das englische Akronym LGBTIQ („Lesbians, Gays, Bisexuals, Transgender, Intersex & Queers“) benutzt. 

Zu berücksichtigen ist, dass sich nicht alle Inter*- oder Trans*-Menschen als Teil einer sexualitätsbasierten LSB-Emanzipationsbewegung verstehen. 

Nicht-binär

Nicht-binäre Menschen haben eine Geschlechtsidentität, die weder-noch, also weder ganz/immer weiblich, noch ganz/immer männlich ist. Viele Nichtbinäre verstehen sich als trans* Menschen, manche aber auch nicht. Manche nicht-binäre Personen können den Wunsch nach Körperveränderungen hin zu einem nicht-binären, „uneindeutigen“, androgynen Geschlechtsausdruck haben, andere nicht.

Pansexualität / Pansexuelle

Pansexualität ist auch eine sexuelle Orientierung, die Menschen für sich in Anspruch nehmen, die sich zu allen Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht sexuell und/oder emotional hingezogen fühlen. Ähnlich wie omnisexuelle Menschen, richten pansexuelle Menschen ihr Begehren auf Personen, die vielfältigste Geschlechtsidentitäten haben können, jedoch steht bei ihnen das individuelle Interesse an der Person unabhängig von ihrem Geschlecht im Vordergrund. Pan- und Omnisexualität sind sehr nahe beieinander liegende bis deckungsgleiche Konzepte.

Queer / queer lebende Menschen

Queer fungiert in der Queer Theorie nicht als Identitätsbegriff, sondern verweist u.a. auf Praktiken und gesellschaftliche Positionen, die zweigeschlechtliche und heterosexuelle Normen in Frage stellen.

Dennoch wird er in der Praxis oft als identitätsbasierte Selbstbezeichnung verwendet. Manche wollen damit eine Offenheit für nicht-binäre Geschlechter und nicht-normative Sexualpraktiken signalisieren, manche wollen die (notwendige) Politisierung ihrer abweichenden, sexuellen oder geschlechtlichen Vielfalt damit thematisieren, andere wiederum nutzen den Begriff einfach synonym zu lesbisch oder schwul

Transe

Manche Trans*-Personen/-Gruppen eignen sich den ursprünglich pejorativen also verunglimpfenden Begriff „Transe“ als Selbstbezeichnung an, andere empfinden ihn jedoch weiterhin als abwertend und lehnen ihn ab.

Zwischengeschlechtlichkeit / zwischengeschlechtlich

Zwischengeschlechtliche Selbstdefinitionen und Lebensweisen beziehen sich u.a. auf Menschen, die sich als dazwischen/inbetween, als weder*noch* oder sowohl-als-auch verstehen und dies auf unterschiedliche Weise ausdrücken, mit und ohne Körperveränderungen.

Auch wenn Zwischengeschlechtlichkeit v.a. ein politisierender Begriff der Inter*-Bewegung ist, können sich sowohl inter* als auch trans* Menschen zwischengeschlechtlich fühlen. Weitere Alternativen zu zweigeschlechtlichen Konstrukten, oft aus dem englischen Sprachraum, finden gelegentlich Verwendung in hiesigen Trans*-Kontexten, z.B. genderqueer, polygender, gender bender, pangender, no gender, gender variant, gender non-conforming, cross-gender etc.

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